Ein Ingenieur befasst sich mit Aufgaben der Projektplanung. Besonders bei umfangreichen Projekten komplizierter Anlagen wird im Team und mit kompetenten Fachkräften verschiedener Disziplinen zusammengearbeitet. Bei der Planung werden die Leistungen häufig in verschiedene Teildisziplinen unterteilt, zu denen das Basic Engineering und Detail Engineering gehören. Ganz gleich, ob es sich um Modernisierung und Integration von Technologie oder einen kompletten Neubau handelt: Alle Planungsschritte müssen intensiv integriert werden, um das Projekt erfolgreich abzuschließen. Dabei gilt es, die verschiedenen Aspekte des Baus in Betracht zu ziehen und sie in den zwei Planungsstufen zu untersuchen und zu entwickeln.
Basic Engineering
Beim sogenannten Basic Engineering oder der Entwurfsplanung werden vor allem technische Parameter in Betracht gezogen und ein Kostenvoranschlag aufgestellt. Das ist die erste Planungsphase des Projekts, in der ein Entwurf für die Projektabwicklung entstehen soll. Es geht hierbei um den Grundentwurf des Projektes, bei dem alle allgemeinen Parameter aufeinander abgestimmt werden müssen. Sowohl bei einem bestehenden als auch bei einem neuen Projekt werden anfangs der Standort untersucht und die Planungsdaten für Bau und Maschinen ermittelt. Auf diese Weise entsteht ein umfassender Bericht, der eine erste Grundlagenermittlung und einen Lösungsansatz für das Projekt darstellt. Im Gespräch mit allen Beteiligten werden daraufhin die bauliche Gestaltung, die Zweckmäßigkeit und auch die Finanzierung abgesprochen, sodass ein 3D-Modell entstehen kann. Das Modell wird zum konkreten Grundentwurf für die weitere Projektabwicklung.
Detail Engineering
Wurde ein umfassender Grundentwurf erstellt, kann es in die nächste Phase des Projektes übergehen. Im Detail Engineering werden weitere Einzelheiten erarbeitet – beispielsweise die gegenseitige Einwirkung von Anlagen- und Elektrotechnik oder die technische Gebäudeausrüstung. Der Ingenieur zieht dabei auch Materialien und Anlagenkomponenten in Betracht, sodass alle Einzelheiten erfolgreich aufeinander abgestimmt werden können. Zum Detail Engineering gehören daher ebenfalls Stress- und Druckstoßberechnungen, die statische und dynamische Strukturanalyse von Rohrleitungssystemen und die Detailplanung mit CAD/3D-Visualisierung. Da das Detail Engineering deutlich umfassender ist als das Basic Engineering, verlangt er dem Projekt auch die meiste Zeit ab. Der Prozess ist hochgradig interdisziplinär und dient dem Integrieren der Planungspakete der verschiedenen Abteilungen. Das ist nicht zu unterschätzen und verlangt ein hohes Maß an Detail.
Detaillierte Dokumentation
Auch was die Dokumentation angeht, ist das Detail Engineering komplex. Viele Dokumente basieren aufeinander und müssen daher zwischen den verschiedenen Fachbereichen abgesprochen werden. So kann die Rohrleitungsisometrie beispielsweise erst dann vollständig bearbeitet und dokumentiert werden, wenn die entsprechenden Rohrleitungspläne vorliegen. Damit diese wiederum finalisiert werden können, müssen Rohrleitungs- und Instrumentenfließbilder sowie Rohrtrassenpläne vorliegen. Je nach Umfang des Projekts kann das kompliziert werden – besonders dann, wenn an einer Stelle eine Änderung vorgenommen wird, die Einfluss auf andere Bereiche des Projekts hat und weitere Änderungen hervorruft.
Das Endprodukt des Detail Engineerings sind ausführungsreife Unterlagen, die alle Leistungen für die verschiedenen Disziplinen streng definieren. Technische Ausrüstungen und Materialien werden detailliert aufgelistet, sodass ein umfassendes Konzept für die Planung des Projekts vorliegt. Als letzte Stufe vor dem Bau gibt das abgeschlossene Detail Engineering grünes Licht. Sind alle Beteiligten mit dem Entwurf einverstanden, kann gebaut werden, denn die wesentlichen Entscheidungen sind getroffen. Der Realisierung, also Beschaffung und Errichtung der Anlage, steht ab diesem Zeitpunkt nichts mehr im Weg.